Ich lerne zu programmieren
August 8, 2011 (updated on November 24, 2012)
Ich habe beschlossen zu lernen, wie man programmiert. Nicht, weil ich ein neues Betätigungsfeld suche, sondern weil ich glaube, damit mein angestammtes bereichern zu können. Journalismus ist zunehmend ohne den Einbezug neuer Medien und entsprechender Technologie nicht mehr denkbar. Er ist zumindest nicht so gut wie er sein kann, wenn er diese Möglichkeiten ausser Acht lässt.
Zusammengefasst unter dem Buzzword Datenjournalismus haben in letzter Zeit immer mehr Geschichten für Aufsehen gesorgt, deren Aussagekraft mithilfe programmierter Visualisierungen verstärkt wurde (oder bei denen die programmierte Verarbeitung von Daten eine wichtige Rolle bei der Recherche gespielt hat).
Ich selber stosse immer wieder auf Geschichten, die mit etwas Programmierung gewinnen würden. Und ich bin überzeugt, dass ich einige Geschichten gar nicht erst sehe, weil ich nicht weiss, was man mit etwas Programmierung daraus machen könnte.
Noch ist es so, dass die zahlreichen Möglichkeiten, die das Internet dem Journalismus eröffnet, vor allem von Akteuren ausserhalb der Branche genutzt wurden. Das muss nicht sein.
Man kann nun darauf warten, bis auch Schweizer Redaktionen ausreichend mit Journalismus-affinen Programmierern bestückt sind. Man kann aber auch als Journalist den umgekehrten Weg gehen und versuchen, sich selber ein paar Grundfertigkeiten des Programmierens anzueignen. Genau dies werde ich versuchen.
Ich werde hier mein Vorgehen und (hoffentlich) meine Fortschritte dokumentieren. So, dass andere Journalisten, die den gleichen Weg einschlagen wollen, ein paar Anhaltspunkte vorfinden. Vor allem aber auch, damit alle, die vom Programmieren etwas verstehen, Anregungen und Kommentare beisteuern können.
Die Ausgangslage
1. Logik als Disziplin in Mathematik und Philosophie lag mir stets. Ich hoffe, das hilft.
2. Ich kenne HTML und CSS in ihren Grundzügen, so dass ich in der Lage bin, ein einfaches Webdesign (Weekly Filet, Lovebugs Making-Of, Kurzbefehl) selber zu schreiben.
3. Von Programmierung im eigentlichen Sinne verstehe ich nichts.
Logbuch
8.8.2011
Auf Empfehlung von Hannes Gassert fokussiere ich mich auf JavaScript und das Buch “JavaScript: The Definitive Guide” von David Flanagan, erschienen bei O’Reilly Media, bestellt.
9.8.2011
Meine Ankündigung hat bereits eine ganze Reihe von Tipps zurückgespült. Ich sammle fortan alle passenden Links unter dem Tag “Programming” bei Delicious. Die aktuellsten 10 werden gleich hier angezeigt:
11.9.2011
Ich habe ein anderes Buch vorgezogen, Visualize This von Nathan Yau. Es fokussiert speziell auf Datenvisualisierungen und führt primär in die Nutzung der Statistik-Software R ein. Sehr gut verständlich für Laien. Ich werde mir R etwas genauer anschauen, bevor ich mich wie geplant in JavaScript stürze.
7.11.2011
Das JavaScript-Buch liegt noch immer in seiner furchteinflössenden Dicke bereit, mehr als ein paar Seiten habe ich wegen meinem Engagement bei der TagesWoche nicht geschafft. Ich versuche es mal alternativ mit einem Kurs von Treehouse.
13.11.2011
Ab sofort setze ich auf Peer Pressure und Gamification. In meinem Profil bei Treehouse ist öffentlich einsehbar, ob und inwieweit ich voran komme.
22.11.2011
Sammle weiteren Input zu dieser Frage bei Quora: What’s the best way for a journalist to learn how to code?
1.1.2012
Ein neuer, zusätzlicher Weg, das Programmieren zu lernen: Codeyear.com. Initiiert von Codeacademy, die ich mir auch angeschaut hatte, bevor ich mich für Treehouse entschieden habe. Probiere ich trotzdem mal aus, zahlreiche Journalistenkollegen haben die Herausforderung #codeyear ebenfalls angenommen, vielleicht hilft das ja.
24.11.2012
Es geht voran mit dem Programmieren. Im Codeyear bin ich nach einer Unterbrechung inzwischen wieder voll auf Kurs. Mit einem Github-Account bin ich ein bisschen näher an der Entwickler-Community dran. Und inzwischen gibt es sogar eine Labs-Seite, wo ich meine Code-Experimente sammle.